Gerechter Friede
Hrsg.: Deutsche Bischofskonferenz. - 2. Aufl., in den Nummern 160 und 185 leicht geänd. Vers. - Bonn, 2000. - 119 S. 36 Anm.
Seit dem Hirtenwort "Gerechtigkeit und Frieden" (1983) hat sich die politische Lage grundlegend verändert. Neben der Analyse des Zustands der Welt zu Beginn des 21. Jh. bedarf es einer neuen Zielperspektive. Hauptthemen: Die biblische Botschaft vom Frieden. - Die tragenden Elemente einer künftigen Friedensordnung und Schwerpunkte einer Friedenspolitik entsprechend sozialethischen Prinzipien, hier Abschnitte zur gewaltpräventiven Konfliktbearbeitung, zu Menschenrechten und nachhaltiger Entwicklung, Konfliktnachsorge als Konflikvorbeugung, Friedensarbeit in der Zivilgesellschaft, Bedeutung und Grenzen militärischer Mittel. - Der Beitrag der Kirche zum Frieden: der gerechte Friede als Leitbild, die kirchlichen Dienste, Verhältnis zu anderen Religionen und zu Fremden, Erziehung und Bildung. - Die Situation der Christen ist dadurch geprägt, daß die Welt den messianischen Gottesfrieden, der keine Gewalt mehr braucht, noch nicht kennt und annehmen will, so daß das gewaltbewährte System der Friedenswahrung sein Recht behält. Der messianische Gottesfriede setzt das Wunder vorbehaltlosen Vertrauens voraus, möglich nur durch Glauben. Auf der Vernunftebene ist allerdings die Einsicht möglich, daß die aus diesem Wunder resultierende Haltung die Grenzen der durch Gewaltandrohung gesicherten Ordnung überschreiten hilft. Der Soldat, der an der Aufgabe der Friedensförderung mitwirkt, leistet einen Friedensdienst und hat Anspruch auf Achtung und Solidarität. Ein Befehl und dessen Ausführung müssen verantwortet werden: es gibt weder uneingeschränkte Befehlsgewalt noch uneingeschränkte Gehorsamspflicht. Der Widerstand gegen den Unfrieden muß das kirchliche Leben von Grund auf formen; keine Anpassung an die Welt.
[Ersteintrag in der VAB: 12.01.2002] [VAB-Eintrag aktual.: 28.04.2015]
Aktuelle Verlautbarungen des Katholischen Militärbischofs
Franz-Josef Overbeck. - Stand: 01.09.2011. - Berlin 2011 -
Interviews, Kommentare, Reden, Grußworte, Predigten. Zusammenfassung Stand 12.01.2002, Militärbischof Walter Mixa (zurückgetreten Mai 2010): Predigten auf internationalen Soldatenwallfahrten, Vortrag zu den Themen Legitimation militärischer Einsätze der Streitkräfte und Militärseelsorge, "Kirche und Friede" (Kernaussagen von Basistexten katholischer Friedensethik), christliches Menschenbild und Innere Führung. - Der Beitrag zum Thema Legitimation von Militäreinsätzen faßt die Lehren zusammen, die die Kirche aus den beiden Weltkriegen gezogen hat, und zieht Schlußfolgerungen hinsichtlich der Aufgaben, Chancen und Grenzen der Militärseelsorge im Hinblick auf die friedensethische Gewissensbildung der Soldaten. Die Militärseelsorge darf nicht politisch oder militärisch instrumentierbar sein. An die Stelle des "bellum iustum" trat eine systematisch entfaltete kirchliche Soziallehre über "gerechten Frieden". In der katholischen Kirche können sich Soldaten, christliche Pazifisten und anerkannte Kriegsdienstverweigerer gemeinsam für den Frieden engagieren, allerdings wird dem Pazifisten abverlangt, im Grenzfall den gewaltsamen Schutz der Würde und der Rechte von Menschen zu bejahen. Politik und Öffentlichkeit stehen, auch im Nachhinein, wenn man klüger ist als vorher, in der Pflicht ethischer Legitimation von Militäreinsätzen, wobei - dies auch als Lehre aus der Kosovo-Krise - in erster Linie Forderungen an den öffentlichen, politischen Prozeß gestellt werden; der einzelne Politiker oder Soldat dürfen nicht isoliert zur Verantwortung gezogen werden. Zur Aufgabe der Militärseelsorge gehört auch die politisch-moralische Auswertung von Konflikten (z. B. Kosovo-Konflikt). (VAB)
[Ersteintrag in der VAB: 12.01.2002] [VAB-Eintrag aktual.: 02.09.2011]
Bibliographie : theologische Ethik
zsgest. von Christofer Frey. Ruhruniversität Bochum, Lehrstuhl für Systematische Theologie (Schwerpunkt Ethik). - Gütersloh : Gütersloher Verl.haus. // In: Zeitschrift für Evangelische Ethik) 55 (2011),4 1 (1957) - 59 (2006)
Aktuelle Bibliographie sowie in einem getrenntem Verzeichnis eine kumulierte Ausg. der Bd. 1-50, hier nur Kurztitel. Sachlich gegliedert.
[Ersteintrag in der VAB: 16.12.2001] [VAB-Eintrag aktual.: 13.02.2012]
Online-Katalog der Bibliothek des Instituts für Theologie und Frieden
hrsg. vom Institut für Theologie und Frieden. - Barsbüttel, 2012
Schwerpunkt sind die Disziplinen der Theologie. Berücksichtigung findet auch Literatur aus Philosophie, Politikwissenschaft, Friedens- und Konfliktforschung, Völkerrecht und Geschichtswissenschaft, soweit diese für friedensethische Fragestellungen relevant erscheint. Der inhaltsbezogene Zugriff auf Literatur erfolgt über die Sacherschließung durch Deskriptoren / Schlagwörter. Wertet 210 Fachzeitschriften inhaltlich aus. Verzeichnet auch thematisch einschlägige Einzelbeiträge aus Sammelbänden.
[Ersteintrag in der VAB: 04.07.2000] [VAB-Eintrag aktual.: 20.01.2012]
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