Die Geschichte der ökonomischen Theorien zwischen Mainstream und Alternative
Günter Krause. // In: UTOPIE kreativ. - 2002,143=Sept., S. 783-803 65 Lit.
Unter den Konstellationen der 1980er/1990er Jahre erlangte der neoliberale Kapitalismus global die Hegemonie, fundierte Diskussionen und Analysen der Folgen alternativer Politikansätze waren jedoch nicht zu erkennen (Stiglitz). So stellt sich - auch im Hinblick auf die Suche nach Wegen zu einer ökonomisch, politisch und sozial gerechteren Welt und besonders dringend angesichts aus Ungerechtigkeit und Armut erwachsender Gewalt und Terrorismus - u. a. die Ausgangsfrage, ob ernsthafte theoretische wie praktische Alternativen zum globalen Neoliberalismus existieren. Zu den Begriffen Mainstream (meint Neoklassik sowie marxistisch-leninistische Wirtschaftslehre) und alternative Ökonomie. Konzentrierter Überblick über die Vielfalt an Mainstream-Theorien und -Ansätzen sowie deren Vertreter. Generelle Charakteristik des in sich vielfältigen Typus' alternativen ökonomischen Denkens. Zu dessen Innovationen in den Bereichen Theorie, Methode, wirtschaftliche Steuerung, ausgewählten Wirtschaftssphären und ökonomischen Problemlagen, Gesellschaftssystem. Historische Theorietraditionen: Sozialutopien, Frühsozialismus, Marx' Kritik der politischen Ökonomie, nichtmarxistischer Sozialismus, nichtmarxistische Theorien mit kritisch-alternativem Profil und Potential. Verallgemeinernde Schlußfolgerungen hinsichtlich Entstehungsbedingungen, Gegenständen und praktischer Umsetzung alternativer Wirtschaftstheorien sowie der Funktionsweise der institutionellen akademischen Ökonomie. Anzeichen einer möglichen Ablösung des neoklassischen Paradigmas und Trendwende in der heutigen Wirtschaftslehre mit erfreulicher theoriegeschichtlicher Perspektive für die alternative Ökonomie.
[Ersteintrag in der VAB: 28.07.2015]
Evangelii gaudium : Apostolisches Schreiben des Heiligen Vaters Papst Franziskus an die Bischöfe ... über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute ; gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, zum Abschluß des Jahres des Glaubens, am 24. November - Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, König des Weltalls - im Jahr 2013, dem ersten meines Pontifikats
Rom : Vatikan. Druckerei, 2013. - 255 S. 217 Anm.
Konzentriert sich mit den Themen Umgestaltung der Kirche, Wirtschaftssystem, Verkündigung, Armut, Dialog für den Frieden, Evangelisierung und Heiliger Geist auf wichtige Aspekte für die Orientierung der Kirche in einer neuen Etappe der Evangelisierung: Die missionarische Umgestaltung der Kirche, eine unaufschiebbare kirchliche Erneuerung in Richtung auf Strukturen, die mehr der Evangelisierung der heutigen Welt als der Selbstbewahrung dienen. - Analyse der Herausforderungen der Welt von heute aus pastoralem Blickwinkel: eine Wirtschaft der Ausschließung - diese Wirtschaft tötet; die Vorherrschaft des Geldes über Menschen und Gesellschaften; eine soziale Ungleichheit, die Gewalt hervorbringt. Auch zu kulturellen Herausforderungen. - Versuchungen der in der Seelsorge Tätigen, Herausforderungen im Kontext der globalisierten Kultur. - Die Verkündigung des Evangeliums; jeder Getaufte ist aktiver Träger der Evangelisierung. Hier auch Vorschlag eines Weges zur Vorbereitung auf die Predigt, der eine bevorzugte Zeit zu widmen ist und die Hingabe erfordert. - Die soziale Dimension der Evangelisierung, die sich nicht auf den Privatbereich beschränkt und nicht nur existiert, um die Seelen auf den Himmel vorzubereiten, sondern eine ganzheitliche Förderung jedes Menschen verlangt. Hier insbes. zur sozialen Eingliederung der Armen. Jesus verstehend, geht es um die Aufforderung zur Mitarbeit, um die strukturellen Ursachen der Armut zu beheben, ebenso wie um die einfachen, täglichen Gesten der Solidarität. Außerdem zum sozialen Dialog (mit Staaten, der Gesellschaft, nicht-katholisch Glaubenden, Angehörigen anderer Religionen) als Beitrag zum Frieden. - Die geistlichen Beweggründe für den missionarischen Einsatz, Überlegungen zum Geist der neuen Evangelisierung, Motivationen und spirituelle Anregungen für eine Evangelisierung, geleitet vom Heiligen Geist.
[Ersteintrag in der VAB: 04.12.2014]
Keimform : auf der Suche nach dem Neuen im Alten
Thomas Kalka ... - Potsdam 2006,Sept. -
Bietet in Form von Blogbeiträgen und aus persönlicher Sicht Orientierung in der Vielzahl an emanzipatorischen Projekten - Theorien und sozialen Praxen, wobei Selbstorganisation und Selbstentfaltung ein zentrales Urteilskriterium darstellen. Entwicklungen in der (Lohn-)Arbeit und in der Nicht-Arbeit; Eigentum an "stofflichen" und "unstofflichen" Gütern; Freie Software / Hardware / Inhalte; Gemeingut; Gender; freies Lernen; kritische Betrachtung von Praxisprozessen; gesellschaftlicher Reichtum und seine Beschränkung in der Form der "Knappheit"; soziale Netzwerke; Theorie; Medientips.
[Ersteintrag in der VAB: 24.09.2008]
Krisis : Beiträge zur Kritik der Warengesellschaft
Förderverein & Redaktion Krisis e.V. - Nürnberg 1976 -
Verfolgt einen wertkritischen Ansatz. Wird getragen von einem lose organisierten Diskussionszusammenhang von Personen und Gruppen, die die vorgebliche Alternativlosigkeit des kapitalistischen Weltsystems nicht akzeptieren. International ausgerichtet. - Zur aktuellen Krise (Finanzkrise). - Theoretische Texte zu: Wert, Ware, Fetisch; Kritik der Arbeit; Staat, Politik, Demokratie und Rechtsform; Krisentheorie und Krisenanalyse; Patriarchat und Geschlechterverhältnis; Antisemitismus und Rassismus; Sozialkritik; Aufklärung und Gegenaufklärung; Subjektkritik; Krieg und Gewalt; Naturverhältnis und Ökologie; Kultur- und Ideologiekritik; Alltag und Wahn; Kritik der traditionellen Linken; gesellschaftliche Emanzipation; Theorie und Praxis; der Mythos vom Kampf der Kulturen; Tagesgeschehen. In der Rubrik "Zum Einlesen" u. a. der Beitrag "Was ist Wertkritik".
[Ersteintrag in der VAB: 15.05.2008] [VAB-Eintrag aktual.: 28.12.2011]
Oekonux : Projekt
Projekt Oekonux e.V. - Last changed: 25.06.02. - Kaiserslautern, 2002
Untersucht die ökonomischen und politischen Formen Freier Software, insbesondere die Frage, ob die Prinzipien freier Softwareentwicklung eine neue Ökonomie begründen können, die als Grundlage für eine neue Gesellschaft ("GPL-Gesellschaft") dienen könnte. Einführung, Texte und Materialien, Mailingliste mit frei zugänglichem Archiv. Die Einführung skizziert auf der Basis einer umfassenden, stichwortartigen Analyse der Charakteristika freier Software einen möglichen Weg in eine GPL-Gesellschaft - eine bisher nur in Umrissen vorstellbare Gesellschaftsutopie mit den Grundgedanken: Produktionsmittel ermöglichen Selbstentfaltung; nützliche Tätigkeiten sind Selbstentfaltung; Informationen und Güter stehen frei zur Verfügung; Überwindung der Arbeitsgesellschaft (keine Arbeit, keine Waren, kein Tausch, kein Geld, keine Entfremdung); wichtigste Produktivkraft ist die Selbstentfaltung. Freie Software hat die Charakteristik einer Keimform (die Keimformthese wird erläutert) einer solchen Gesellschaft innerhalb der alten Gesellschaft und entfaltet sich im gegenwärtigen Stadium zur wichtigen Entwicklungsdimension; Hinweise auf vorhandene Ansätze. Andeutung von Handlungsmöglichkeiten zur Förderung der Entwicklung. - Das 1999 begonnene Projekt ist hauptsächlich über die Mailingliste und die Website organisiert. Offene Teilnehmerschaft, Meinungsvielfalt. Kein Projektträger im engeren Sinn, ein Verein vertritt das Projekt als juristische Person nach außen.
[Ersteintrag in der VAB: 24.07.2002]
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